Veranstaltung: | Kreiswahlprogramm 2021 Waldeck-Frankenberg |
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Antragsteller*in: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 11.01.2021) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 15.01.2021, 12:32 |
A5: Gute Bildung vor Ort
Text
Bildung entscheidet maßgeblich über die gesellschaftliche Teilhabe eines jeden
Menschen. Sie ist die Grundvoraussetzung für die Gestaltung des eigenen Lebens
sowie für den gesellschaftlichen Wohlstand und Fortschritt. Wir wollen daher,
dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft beste
Bildungschancen haben. Gerade die CORONA-Krise hat gezeigt, dass die Schule als
Lern- und Lebensort unersetzlich ist.
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg muss als Schulträger den Ansprüchen an ein
modernes Schulsystem gerecht werden. Es stellt sich die Aufgabe, den
Bildungserfolg und die Chancengleichheit der Kinder zu verbessern und
gleichzeitig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten.
Schulbau
Investitionen in den Schulbau haben für uns Priorität, da wir noch einen
erheblichen Bedarf bei der Modernisierung unserer Schulbauten und dem Ausbau der
digitalen Infrastruktur bei den Schulen sehen. Investitionen in Bildung sind
Investitionen mit dem höchsten Mehrwert für unsere Gesellschaft. Bei allen
Bautätigkeiten an unseren Schulen wollen wir in einer „Phase 0“, also zu Beginn
der Planungen, die Schulgemeinde einbinden und einen gemeinsamen Planungsprozess
ermöglichen, der das bestmögliche Ergebnis vor Ort bringt.
Wir wollen keinen Schulbau von der Stange, sondern Konzepte, die vor Ort passen
und auf die pädagogische Zukunft wie auch die Veränderungen des Klimas eingehen,
schließlich gilt der Schulbau zu Recht als „dritter Pädagoge“ im Klassenzimmer.
Bewegungs- und Differenzierungsräume, offene Modelle und Lernlandschaften sind
innovative Konzepte, die auch unseren Schulen zukünftig zur Verfügung stehen
sollen. Auch die Bedarfe, die für einen Ganztagsbetrieb notwendig sind, müssen
gleichberechtigt eingeplant werden. Gute Belüftung und die Möglichkeit, die
Hygieneregeln einzuhalten, werden auch nach der Pandemie Maßgaben für unseren
Schulbau sein. Zudem wollen wir die Energiebilanz unserer Schulen verbessern und
Dachflächen der Schulen für Photovoltaik und Solarthermie verwenden.
Schülerinnen und Schüler sollen aktiv bei der Verbesserung der Energiebilanz
mitwirken können.
Schule als sozialer Ort
Neben einer guten Ausstattung der Schulen finanziert der Kreis zusammen mit Land
und Kommunen die Schulsozialarbeit. Wir streben einen weiteren Ausbau der
Stellen dieser wichtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere Schulen an.
Wir wollen Inklusion für alle Eltern ermöglichen, die sie wünschen.
Besonders im Bereich der Grundschulen gibt es einen erheblichen
Betreuungsbedarf. Wir GRÜNE setzen uns daher dafür ein, dass wir so schnell wie
möglich für alle Grundschulkinder, die einen Ganztagsbetreuungsplatz benötigen,
ein Angebot schaffen. Damit stärken wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
und machen den Standort Waldeck-Frankenberg attraktiver.
Die Nachmittagsbetreuung und ein gesundes Schulessen gehören heute als wichtige
Qualität mit zum Schulalltag. Der Landkreis als Schulträger soll hier die
Initiative ergreifen und diese Bereiche ausbauen und verbessern. Wir wollen
festangestellte, professionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die AGs,
verlässlich und auf hohem Niveau anbieten. Wir werden prüfen. wie dies mit einem
Pool von Fachkräften, die an mehreren Schulen zum Einsatz kommen, umgesetzt
werden kann. Dabei sind auch Kooperationen mit Musikschulen und Sportvereinen
ein wichtiger Baustein.
Das Mittagessen soll vor Ort in den Schulen frisch zubereitet werden, und zwar
verstärkt mit regionalen und ökologischen Produkten. Wenn die Kinder bis
nachmittags in der Schule bleiben, ist ein gesundes Essen sehr wichtig. Das
schafft weitere Arbeitsplätze vor Ort und bietet gleichzeitig einen zusätzlichen
Absatzmarkt für regionale Produkte. Wir unterstützen die Forderung des
Wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik, Ernährung und Verbraucherschutz
zur Essensversorgung für alle Kitakinder und Schüler.
Hochschulstandorte in Waldeck-Frankenberg stärken
Zusammen mit der heimischen Wirtschaft und mit Unterstützung des Landkreises hat
die Technische Hochschule Mittelhessen zwei Außenstellen in unserem Landkreis
eingerichtet. Hochschulangebote weiter zu stützen und nach Möglichkeit
auszubauen ist ein vorrangiges Ziel der GRÜNEN.
Schulangebot in der Fläche
Für viele kleinere Schulstandorte stellt sich die Frage, ob sie in Zukunft noch
weiter betrieben werden können. Wir streben an, so viele Schulstandorte wie
möglich zu erhalten, dabei müssen aber die Schulen aber noch so groß sein, dass
Vertretungen und Unterricht in allen Fächern möglich sind. Im Bereich der
weiterführenden Schulen (sog. Mittelpunktschulen) kann die Schaffung von
Systemen längeren gemeinsamen Lernens mehr Stabilität erzeugt werden, da mit ihr
Klassen-Mindestgrößen leichter erreicht werden können.
IT-Ausstattung und Unterrichtsgestaltung
Wir wollen die digitale Infrastruktur unserer Schulen weiter voranbringen. Das
betrifft die Verbesserung der Netzanbindung genauso wie in den Netzausbau im
Schulgebäude mit einer bedarfsgerechten WLAN-Versorgung. Auch den Bestand an
Endgeräten werden wir zusammen mit den Schulgemeinden erhöhen. Die
Digitalisierung birgt Chancen für selbstbestimmtes Lernen. Gleichwohl ist für
uns klar: Digitale Angebote können den Unterricht als soziale Interaktion nicht
gleichwertig ersetzen. Kompetent und verantwortlich mit Medien umgehen zu können
ist ein Bildungsziel, das immer größeres Gewicht erhält. Risiken und Chancen
sind gleichermaßen bei der Nutzung digitaler Endgeräte zu sehen.
Sport
Von großer Bedeutung ist für uns auch die Sportförderung. Die Vereine und
Verbände im Bereich des Sportes erbringen eine großartige Leistung in Bezug auf
Integration, Bildung, Gesundheitsschutz und Rehabilitierung, die nicht zu gering
erachtet werden sollte. Der Schulsport ist aktiv zu fördern. Es ist daher
Verpflichtung für den Landkreis, den Sportstättenbau zu unterstützen und sein
Netz an Kreissporthallen zu pflegen.
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